Marburg damals…
Die frühesten Funde deuten auf eine Besiedlung des Gebietes um das 4. -5. Jahrtausend v. Chr. hin. Im 9./10. Jahrhundert wurde eine Burg auf dem Schlossberg errichtet. Diese sollte der Sicherung des Lahnübergangs sowie der Nord- Süd- und der West- Oststraße dienen. 1122 beerben die Landgrafen von Thüringen die Grafen von Giso und wurden so Herrscher des Gebietes. Die Landgrafen legten eine Siedlung unterhalb des Schlossberges an. Ein Jahrhundert später (1222) wurde Marburg erstmals als Stadt („citavis“) erwähnt. 1228 zog die Landgräfin Elisabeth von Thüringen als Witwe nach Marburg und gründet dort mit den Franziskanern ein Hospital. Drei Jahre Später (1231) verstarb Elisabeth und weitere vier Jahre (1235) später wurde sie Heilig gesprochen. Dies führte dazu, dass ihr Grab zu einer der wichtigsten Pilgerstätten des Mittelalters wurde. Die Tochter Elisabeths, Sophie von Brabant, rief 1247 das Land Hessen auf dem Marburger Marktplatz aus und konnte nach einem 15- jährigen Erbschaftskrieg den Hessischen Erbteil Elisabeths für ihren Sohn erringen. 1291 wurde ein Dominikanerkloster errichtet. Landgraf Philipp der Großmütige führt 1526 mit Hilfe von Adam Kraft die Reformation ein, was dazu führte, dass die Pilgerströme an das Grab der Heiligen Elisabeth nachließen. Ein Jahr später (1527) gründete der Landgraf die erste protestantische Universität. 1529 fand auf dem Schloss das sog. Marburger Religionsgespräch statt, an dem unter anderen Luther, Melanchthon, Zwingli, Bucer, Ökolampad und Hedio teilnahmen. Nach dem Tod Philipps wird 1567 Hessen unter seinen vier Söhnen aufgeteilt und in die Teile H.-Darmstadt, H.-Kassel, H.- Marburg und H.- Rheinfels aufgespalten. 1604 fällt Marburg an Hessen-Kassel unter Landgraf Moritz. Dieser versucht Marburg zu Reformieren und vertreibt die lutherischen Professoren und Pfarrer. Im Dreißigjährigen Krieg hat Marburg unter den Kämpfen zu leiden. Im Verlauf des Krieges wurde Marburg 1625 von Hessen-Darmstadt besetzt. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges kämpften H.-Darmstadt und H.-Kassel, im sogenannten Hessen-Krieg von 1645 bis 1648, um Marburg. Die Kämpfe gingen mit einem Sieg für das Reformierte H.-Kassel aus, sodass
Marburg an eben dieses fällt. 1807 wird Marburg Teil des Königreichs Westfalen unter Jerome Bonaparte. Durch die Aufhebung des Deutschen Ordens 1809, fällt das Hospital an die Universitätsklinik und die Elisabeth Kirche geht in Staatseigentum über. Im Preußisch-Österreichischen Krieg fällt Marburg 1866 an Preußen. 1908 werden Frauen zum Studium an der Alma Mater Philippina zugelassen. Den 2. Weltkrieg überstand Marburg mit relativ geringen Zerstörungen. Nach dem 2. Weltkrieg nahm Marburg eine große Zahl von Flüchtlingen auf und die Bevölkerung wuchs stetig. Aktuell beträgt die Einwohnerzahl ca. 77000. Die Universität ist mit ca. 21000 Studierenden und ca. 3900 Beschäftigten der größte Wirtschaftsfaktor der Stadt. Die Universitätsklinik beschäftigt ca. 4200 MitarbeiterInnen.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Marburgs:
Das Landgrafenschloß: erbaut im 10. Jh., erstmals erwähnt aber erst 1138/39. Das Schloß war dreimal Residenz des Landgrafen von Hessen, nachdem Sophie von Brabant ihren Sohn Heinrich, den Enkel der Heiligen Elisabeth, zum Nachfolger der in männlicher Linie ausgestorbenen Thüringer ausrief.
Das Herzstück des Schlosses ist der Fürstensaal, der größte mittelalterliche Profansaal der Welt (33m lang, 14m breit und 7,8m hoch).
Eine weitere Besonderheit sind die Kasematten, also die unterirdischen Befestigungsanlagen des Schlosses, welche zum großen Teil noch erhalten und für Besucher offen sind.
Die Elisabethkirche: gewidmet der Heiligen Elisabeth, im im Jahr 1207 geboren wurde und mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen verheiratet war. Sie ist bekannt worden durch ihre Barmherzigkeit den Armen und Kranken gegenüber und durch die Wunder, die sie bewirkt hat. Nach ihrem Tod im Jahr 1231 wurde sie aufgrund der ihr zugesprochenen Wunder heiliggesprochen. Zu ihren Ehren wurde ab 1235 die Elisabethkirche, die erste rein gothische Kirche in Deutschland, erbaut.
Die Elisabethkirche besitzt einen kreuzförmigen Grundriß. An ihrer Westseite stehen zwei 80m hohe Türme, zwischen denen das Westportal liegt. Im Inneren der Kirche ist zum einen der Elisabeth-Chor mit dem Grab Elisabeths, zum anderen der Landgrafen-Chor mit den Gräbern der hessischen Landgrafen zu bewundern. Im Westportal sind – was fast niemand weiß – Paul von Hindenburg und seine Frau Gertrud in den Jahren des zweiten Weltkrieges begraben gewesen, die Gräber sind auch heute noch zu sehen.
Der Marktplatz mit dem Rathaus: Der Marktplatz ist der Kernpunkt Marburgs, um 1130 wurde hier eine Siedlung gegründet. Der Brunnen war die erste Wasserquelle Marburgs
und zeigt den hl. Georg, der mit dem Drachen kämpft. Das Rathaus ist ein dreigeschössiger Bau, welcher an der Front durch einen Treppenturm in der Mitte geteilt ist. Auffällig ist die Statue der Justitia, die nicht die gewohnte Augenbinde trägt.
Der Ratssaal befindet sich im 1. Geschoß des erst 1527 vollendeten Gebäudes.
Dieses sind nur drei der vielen Marburger Sehenswürdigkeiten, die wir Dir leider nicht alle beschreiben, da sonst Deine Providerkosten in astronomische Höhen steigen würden.
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